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Mittwoch, 17. April 2013

Zurueck in die Zukunft...

Viele Jahre bin ich zum Trainingslager auf Mallorca gewesen. Das erste Mal 1995 und seit dem gab es nur 3 Jahre wo ich mich nicht im Fruehjahr auf der Balearen Insel auf die kommenden Saison vorbereitet habe.  Oft ging es mehrmals pro Fruehjahr auf die Insel.

Wenn ihr jetzt mal zurueck rechnet, werdet ihr merken, dass ich 15 Jahre alt war, als ich das erste Mal in Cala Millor zum Triathlon Training war. Damals war die groesste der Baleren Inseln noch nicht ganz so beliebt bei Radfahrern und ich erinnere mich noch gut an einige Geschichten, die ich wohl niemals vergessen werde und mich heute noch zum lachen bringen.

Eine ist zum Beispiel, wie ich einen Radsturz hatte. Erst einmal nicht sooo lustig, aber mit dem zeitlichen Abstand und dem Wissen, dass nichts schlimmes passiert ist, doch eher zum schmunzeln. Ich fuhr an letzter Position in einer Gruppe mit ca. 6-8 Fahrern und rutschte auf etwas Split in einer links Kurve weg. Die Gruppe bemerkte anfangs nicht, dass ich lieber durch ein Schotterbett rutschte, anstatt mit ihnen weiter die herliche Landschaft zu geniessen. So dauerte es eine gefuehlte Ewigkeit, bis ich entdeckt wurde. Wenn ich mich richtig erinnere war Joerg Brune der erste, der wieder bei mir war und mein Kommentar stiess bei ihm auf etwas Unverstaendnis. Denn als ich da mit zerrissender Radhose und einigen Schuerfwunden stand, lachte ich und sagte, "nichts passiert die Oakley ist noch heile!". Man muss verstehen, dass es fuer die Gruppe und besonders die Erwachsenen wahrscheinlich nicht so lustig war, wenn mitten in der Radausfahrt ein minderjaehriger verschwindet. Aber  diese Oakley war fuer mich nicht nur irgendeine Sonnenbrille. Sie war eine m-frame, es war die, auf die ich lange gespart hatte und mein ganzer Stolz. So wie andere Jugendliche in meinem Alter Fussballer, oder in meiner Heimatstadt Lemgo, auch gerne Handballer als Vorbilder hatten, hatte ich Wolfgang Dietrich. Der Deutsche der ueber Jahre auf Hawaii ganz vorne mit gemischt hat und einer der besten Langdistanz Triathleten seiner Zeit war. Genau dieser Wolfgang Dietrich, hatte genau die gleiche Oakley und oben drauf noch den gleichen Helm wie ich, oder sollte ich sagen, ich hatte den Helm, den er auch hatte!?! :)! Also ich war quasi wie mein Jugendidol, wenn ich auf dem Rad sahs.. naja, so fast zumindest!



Die beste Geschichte aus diesem Trainingslager ist aber sicherlich, als wir uns vorgenommen haben, die Hotel Kueche leer zu essen.
Wir waren eine Gruppe von ca. 30 Leuten, genau weiss ich das nicht mehr, koennen auch mehr, oder weniger gewesen sein. Wir waren in einem klassischen Touristen Hotel abgestiegen und hatten dort ganz coole Appartments mit Meerblick. Das Hotel, war wie gesagt, auf Pauschaltouristen ausgelegt. Diese zeichen sich da durch aus, dass sie nach dem Fruehstueck nicht unbedingt zu sportlichen Hoechstleistungen auflaufen. Anders bei uns, neben einem ganzen Haufen Teenagern, waren auch Familien und andere Erwachsene in unserer Gruppe. Wir haben jeden Tag 2-3mal trainiert und waren dem entsprechend hungrig am Abend. Bereits in den ersten Tagen haben wir die Kueche regelmaessig an die Grenzen ihrer Leistungsfaehigkeit gebracht, als wir beschlossen haben, dass wir an einem Abend die Kueche leer essen wollen. Pasta, Kartoffeln, Reis, Gemuese, ganz egal, alles musste weg... Wir haben es fast geschaft!
Meine persoenliche Bilanz nach diesem "Abendessen" war vor allem ein voller Bauch, oder um es klar auszudruecken- ich war hoffnungslos Uberfressen!
Bereits kurz nach dem Essen bekam ich Sodbrennen- das erste und einzige Mal in meinem Leben! In der Nacht folgte Schuettelfrost und meine Mandeln schwillten an. Halsschmerzen, Fieber, das ganze Program... Am kommenden Morgen kam einer der beiden mitgereisten Aerzte zu uns auf das Zimmer und diagnostizierte bei mir eine Mandelentzuendung und verordnete Bettruhe. Der andere Arzt diagonistiziert weit pragmatischer und sagte, das ich ein Idiot bin und mich gnadenlos ueberfressen hatte! Sein Rat war, den Vormittag ruhig zu verbringen und er war sich sicher, dass gegen Mittag alles wieder ok sein wuerde... In den folgenden 2-3 Stunden blieb es spannend. War ich wirklich krank, oder nur ein Idiot, der zu viel gegessen hat!? Um es kurz zu machen- Ich war der Idiot und konnte an dem Tag nicht trainieren!

Dies sind nur 2 Geschichten, die mir in den Kopf schiessen, wenn ich an Trainingslager auf Mallorca denke. Ich habe dort unglaublich schoene Zeiten verbracht, unzaehlige tolle und interesante Menschen kennengelernt (hier ist besonders die fuer mich beste Frau der Welt hervor zu heben :)!) und habe ich weiss nicht wie viele von tausenden Kilometern auf dem Rad verbracht.

Naechste Woche fliege ich wieder nach Mallorca, zum ich weiss nicht genau wie vielten Mal und ich bin mir sicher, dass ich auch dieses Mal wieder mit tollen Erinnerungen und einigen Geschichten, die ich nie vergessen werde, wieder nach nach hause fliege.

Viele Gruesse,

Elmar

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